Rossini und Puccini
Kirchenmusik muss nicht immer ernst und streng sein. Zwei bekannte italienische Komponisten – Rossini und Puccini – zeigen
uns, wie leicht und beschwingt es klingt, wenn man in Italien
das Lob Gottes oder sakrale Historien besingt.
Hier klingt die Emotionalität italienischer Opern, aber auch die Leichtigkeit der italienischen Volksmusik an. Und das kommt nicht von ungefähr: schließlich haben beide Komponisten musikalische Elemente ihrer Kirchenkonzerte in ihren Opern wieder aufgenommen oder auf frühere Opern zurückgegriffen. Der Zuhörer fühlt sich bei den melodischen Belcanto-Klängen wie in einen festlichen Opernsaal versetzt.
Gioachino Rossini (1792-1868)
Stabat Mater
für Soli, Chor und Orchester
Nach seinem frühen Abschied von der Opernbühne im Jahre 1829 komponierte Gioachino Rossini neben Kammermusik nur noch größer besetzte Kirchenmusik. Zu dieser gehört das Stabat Mater, das in zwei Arbeitsphasen zwischen 1831 und 1841 entstand und 1842 in Paris uraufgeführt worden ist. Der Text fasst die Schmerzen Marias angesichts des Gekreuzigten in ein Gebet. Immer wieder hat die bildreiche Sprache der vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammenden lateinischen Dichtung Komponisten zu Vertonungen inspiriert, darunter große Namen wie Pergolesi, Haydn und Verdi.
Giacomo Puccini (1858-1924)
Messa di Gloria
für Soli, Chor und Orchester
Puccini komponierte seine „Messa di Gloria“ in den Jahren 1878–1880. Die musikalische Qualität, der Schwung und die Frische dieses Jugendwerkes veranlassten den Komponisten, in späteren Opern seine Messa zu zitieren und sicherten dem Werk – nach seiner Wiederentdeckung im Jahre 1952 – eine stetig wachsende Beliebtheit.